![]() ...Sänger, Tänzer, Musicalstar, Schauspieler, Moderator, Showman, Choreograph, der amtierende Seniorenmeister der Republik im Pool Billiard, geschiedener Vater von zwei Kindern und auch, wie es im Programmheft des Musicals Monte Cristo geschrieben steht, ein ganz normaler Mensch. Er eignet eine Künstleragentur (Krach, s.r.o.), hat ein eigenes Parfüm (On Line, Korn parfume) und einen eigenen Likör (Fernet Korn). Er fährt Fahrrad und Roller, läuft Ski, spielt Golf, Squash und Tennis. Er mag Spaghetti und chinesische Küche. Er hasst Dreck, Unordnung, Rücksichtslosigkeit, Gier und Heuchelei. Er ist heterosexuell, zieht Röcke an und schon lange trägt er keine Ohrringe mehr. Er ist, als einer der wenigen, pünktlich und hat immer absolut saubere Schuhe, sauberes Auto und riecht gut. Er ist überdurchschnittlich vital und fleissig, aber behauptet dabei, faul zu sein. Er liebt Gesellschaft, hatt Sinn für Humor und bei rührenden Film- oder Theaterszenen kann er sich Tränen nicht wehren... Jiøí Korn: "Gespräche für Zeitschriften oder Zeitungen gebe ich ungern. Es hängt immer davon ab, mit wem ich sie tue. Manchmal macht es Spass, manchmall muss ich mich sehr überwinden. Oft habe ich das Gefühl, über mich bereits alles gesagt zu haben und alles, was man aufschreiben kann, bereits geschrieben worden ist. Jeder Redakteur bemüht sich selbstverständlich, etwas Neues, Interessantes zu schreiben, was noch keiner geschrieben hatte, dies gelingt aber nur selten. Momentan sind Diktiergerät-Gespräche in. Der Redakteur legt ein kleines Gerät vor Sie und das Ganze wird aufgenommen. Dann schreibt er es daheim um und das Gespräch ist fertig. Das Ergebniss ist dann ziemlich uninteressant. Lese ich ein solches Gespräch, komme ich mir verrückt vor. Das gesprochene Wort wirkt ganz anders als das geschriebene. Interviews zu geben ist eher ziemlich unangenehm. Stellen Sie sich vor, es kommt ein wildfremder Mensch zu Ihnen, den Sie nie im Leben gesehen haben, bittet Sie um etwas Zeit, setzt sich zu Ihnen an den Tisch, egal wie gelaunt Sie gerade sind und wo das passiert, zieht das Diktiergerät heraus und stellt Ihnen Fragen der Art: wen lieben Sie gerade, was macht Ihre Ex, was die Kinder, was denken Sie über Sex, wann Sie zuletzt Geschlechtsverkehr hatten, oder (und das hat mich in der letzten Zeit ganz besonders erheitert) wann und in welcher Lage Sie sich am meisten sexy fühlen. Also bemühen Sie sich um eine Antwort und es klappt nicht recht oder Sie machen Witze und der Wahrheit bleiben Sie weit entfernt. In der gegebenen Lage antworten Sie halt irgendwie. Dann schreibt man es vom Diktiergerät ab und ein neues Gefasel erblickt das Licht der Welt. Dies betrifft mich zumindest, denn ich habe die Gabe nicht, sekundenschnell oder witzig zum gegebenen Thema zu reagieren. Also kann ich mit Verantwortung behaupten, dass es nur wenige für den Leser interessante Gespräche mit mir gibt. Aber andererseits muss ich zugeben, dass nicht nur Redakteure schuld daran sind. Ich mag Interviews manchmal halt nicht und so ist auch mein Herangehen. Ein anderes Kapitel stellt die Boulevardpresse dar, wo es wichtig ist, dass die Artikel anziehende Schlagzeilen haben, der Leser soll sich beim Lesen möglichst viel wundern. Wohl die beste ist die Variante: "Hast Du über den Korn gelesen? Das ist aber verrückt, der weiss nicht mehr, was er anstellen soll!". In der Boulevardpresse stört mich das nicht. Auf ihre Artikel zu reagieren ist unsinnig. Die schreiben sowieso, was Sie wollen und die meisten Lesern wissen es ja. Es stört mich eher, wenn seriöse Zeitschriften oder Zeitungen zu sehr die Elemente des Boulevards nutzen. Einem wirklich guten Redakteuren passiert es nicht, aber davon gibt es bei uns leider wenige." Manager von Jiøí Korn: Meist läuft es auf gleiche Art und Weise ab: "Jindøich Hefner am Apparat, guten Tag. ..... Ich frage Herrn Korn danach, aber momentan hat er wirklich wenig Zeit, also werde ich Sie enttäuschen müssen. Ich weiss, es geht um eine Stunde Gespräch, aber trotzdem kann ich es Ihnen nicht versprechen. Geben Sie mir Ihre Telefonnummer und ich rufe Sie an. Oder schicken Sie die Infos über ihre Zeitschrift und die Fragen per e-mail. Auf Wiedersehen." ...im Showbusiness bewegt er sich bereits mehr als dreissig Jahre lang. Im Mai feiert er seinen 52. Geburtstag. Er hat Falten, schneidet sich die Haare ganz kurz, die Körperbehaarung depiliert er und die Nagel hat er stets gepflegt, sehr oft auch lackiert. Er hält es für normal. Jedes Gramm Mehrgewicht deprimiert ihn und jedes kleinste Hautmangel lässt er sich entfernen. Manchmal tun ihm die Gelenke und der Rücken weh, zum Lesen benutzt er eine Brille und Musik hört er sehr laut, denn er hat das Gefühl, immer weniger zu hören. Die Hände zittern bei ihm nicht, er hat stets gute Laune und physisch ist er sehr gut drauf, die meisten Dreissigjährigen würden sein Tempo nicht halten können... Jiøí Korn: "Die Zeit rennt schrecklich schnell davon. Ich schaffe nichts. Jede Tätigkeit und jede Kleinigkeit nehmen etwas Zeit für sich in Anspruch und wenn ich es am Ende des Tages zusammenrechne, habe ich das Gefühl, nichts erreicht zu haben. Ich bin faul und muss mich immer öfter überreden. Am meisten stört mich, wenn man die Zeit umsonst verliert. Das passiert mir reichlich oft und das verdirbt mir immer die Laune. Zum Beispiel am Computer. Einige Tätigkeiten lehnt er ab, beisst sich und ich kämpfe einige Stunden damit, bis ich den Fehler entdecke. Dann erfahre ich, dass es drei Uhr morgens sind und dass ich die Zeit für mich auf keine Art und Weise genutzt hatte. Aber sicherlich bin ich nicht sonderlich aktiv. Meist behaupten es Menschen über mich, die echt nichts machen und es ist klar, wenn jemand nach dem Konzert bis zum frühen Morgen an einer Feier teilnimmt und sich anschliessend bis zum Abend erholt, sagt derjenige über mich, dass ich geschmacklos fleissig bin. Aber ich habe meine eigene Vorstellung der Nutzung von Freizeit. Lieber spiele ich Pool oder Bowling. Meistens kann ich mich Sachen voll widmen, die mich aus irgendeinem Grunde begeistern. Das ist für mich der beste treibende Motor. Im Gegensatz, wenn ich mir bei etwas nicht sicher bin, weiche ich aus, denn ich würde mich dabei nur quälen und das Ergebnis würde sowieso nichts bringen. Es ängstigt mich und versetzt mich gleichermassen ins Staunen, wie sich alles um uns verschnellert und verbessert. Würde man sich für eine Woche ohne Zugang zu Informationen in einem Zimmer verschliessen und käme man nach einer Woche heraus, würde man erfahren, dass sich sehr vieles verändert hatte. Ich versuche, alles aufzunehmen, aber es ist nicht zu schaffen. Jeder Tag bietet neue und neue Produkte, Dienstleistungen, Vorteile an, es verändern sich die Kommunikation, die Systeme.... . Man zögert kurz und versteht bald nichts. Dagegen wehre ich mich möglichst, denn wenn man dies aufgibt, altert man schneller." Manager von Jiøí Korn: Ich habe stets das Gefühl, ihn zu bremsen. Um zwei in der Nacht weckt er mich per Anruf aus einer Billiard-Spielhalle mit der Bitte, ich solle ihn um sieben in der Frühe in einer Autowerkstatt abholen. Was andere drei Tage lang machen, schafft er an einem Tag und dabei hat er stets aufgeräumt, alles in Ordnung, gewaschen, sauber und selbst er ist immer wie aus dem Journal gepflegt. Das meiste davon macht er alleine. Dazu kocht er ab und zu, besucht die Kinder und erledigt die Dinge des gewöhnlichen Lebens wie Einkäufe, Garten, Ämter usw. und nie kommt er zu spät. Jeder, der ihn kennt, bestätigt es. Das verstehe ich nicht. Das schlimmste daran ist, dass es ihm vollkommen normal vorkommt. Ich fühle mich wie ein Faultier neben ihm. ...die Kollegen von ihm behaupten, er sei übertriebener Detailliebhaber und er vertraut zu sehr anderen Menschen. Er umgibt sich vom engen Kreis Mitmenschen, die in verschiedener Hinsicht begabt sich und lässt sich von ihnen voll beeinflussen. Bereits einige Zeit besetzt er die ersten drei Plätze in der Enquetten Tý Tý, Èeský slavík oder Gramy nicht und trotzdem werden seine Auftritte immer öfter verlangt. Er verdient nicht wenig, behauptet jedoch, nicht so viel zu besitzen, wie jeder meint. Er kann nicht sparen und wenn er es schon versucht, spart er Zehnkronenstücke, gibt aber Zehntausende aus... Jiøí Korn: "Jedes Ganze besteht aus Details. Also will ich ein Qualitätsobjekt haben, muss dann jedes Detail stimmen. Ich kann wohl den besten Anzug aus einem Superstoff nach modernsten Trends anhaben, doch der Gesamteindruck wird nichts, habe ich auf dem Anzug einen fetten Fleck. Falls jedoch dieser nicht absichtlich angebracht wird. Dies ist keine übertriebe Detailliebe, sondern die Mühe um das beste Ergebnis. Vollkommen wird nie was. Immer kann man etwas verbessern. Der Mensch an sich wird nie vollkommen sein. Deshalb umgebe ich mich von Menschen, die in ihren Gebieten talentiert sind. Für mich ist es wichtig, welcher bildende Künstler für mich arbeiten wird, welcher Fotograf die Aufnahmen macht, welcher Komponist die Musik komponiert und welcher Texter die Texte schreibt. Dasselbe betrifft den Choreographen, die Tänzer, die Maskenbildnerin, den Steuerberater, die Reinemachefrau ...usw., alle sind ungeheuer wichtig und würde ich mich auf sie nicht verlassen können, ist es besser nichts zu tun. Das heisst aber nicht, dass ich keine Fehler machen würde. Fehler zu machen ist menschlich und deshalb passieren sie. Auch mein Vertrauen hat Grenzen. Ich vertrete die Meinung, dass gute Arbeit entsprechend gut belohnt werden muss. Es ist wahr, würde ich mich in all diesen Berufen auf mich selbst verlassen, würde ich viel Geld sparen. Dies aber nur relativ, denn ich würde es sicher schlecht tun und hätte kein Erfolg. Ein grosser Teil meiner Einnahmen geht direkt oder indirekt zurück als Investition in diese Gebiete. Es tut mir nicht leid, denn ich glaube, dass man es auf der Bühne zu sehen bekommt, jedes Detail wird zu sehen sein. Ich muss daran arbeiten, damit das Ganze am besten ausschaut.." Manager von Jiøí Korn: "Sparen kann er wunderbar. Er ist imstande, zehn Kilometer weit zu einer Tankstelle zu fahren, wo der Sprit zehn Heller billiger ist, und anschliessend lässt er eine ganze hergestellte Serie von Boxen für Parfüme verbrennen, weil ihm ihr Design nicht passt und bezahlt eine neue Produktion davon, die ca hunderttausende kostet. Doch die Zeit beweist anschliessend, dass er recht hatte. Sein Sinn für Detail ist manchmal fast lästig, aber wirksam. Ich habe die Meinung, dass er eine schief angebrachte Steckdose durch Wände von drei Zimmer sehen kann, und in seinem Hause könnte man ruhig medizinisch operieren – auch in der Garage. Zehn Minuten vor der Uraufführung des Musicals Monte Cristo spielen alle hinter der Bühne verrückt, laufen herum und machen Chaos, löschen akute Probleme, und Jiri löst sein echt wesentliches Problem: wie es möglich sei, dass eines seiner Kostüms auf einem Kleiderbogen aus Plastik hängt, wo er nur die aus Holz benutzt!" ...In seiner Privatsphäre wirkt er ruhig und ausgeglichen, nichts scheint ihn aus der Ruhe zu bringen. Zumindest nach aussen. Er bewegt sich gerne in der Gesellschaft naher Freunde und kann einem Lachanfall derart unterliegen, dass er dabei weint und weder atmen noch sprechen kann. Grosse gesellschaftliche Parties besucht er selten. Nachts schläft er im Durchschnitt 5 - 6 Stunden, tagsüber 1 - 2 Stunden (Umkleideraum, Maskenbildner, Auto...) und wenn er müde ist, schläft der praktisch überall ein. Auch im Restaurant nach dem Essen inmitten seines eigenen gesprochenen Satzes. Im Auto fäht er schnell, aber angeblich sicher. Einige haben es nur ein einziges Mal gewagt, mit ihm zu fahren. Man behauptet, er kann keine Frau mit sich nach Hause bringen, denn ehe sie mit dem Auto dahinkommen, wird ihr schuld seiner Fahrweise so sehr übel, dass sie lieber aus dem Wagen herausspringt... Jiøí Korn: "Fahre ich langsam, schlafe ich ein. Man sollte mich messen und für langsame Fahrt Strafen geben, denn dann bin ich wirklich gefährlich. Aber ich fahre nicht besonders schnell. Sicher riskiere ich nicht und bemühe mich, im Gegensatz zu anderen Fahrern, das Verkehr nicht zu bremsen. Manchmal gewinne ich den Eindruck, dass die Fahrer selbst für den Stau verantwortlich sind. Bei längeren Routen sitzt mein Manager am Lenkrad und weckt mich, nur wenn er nach der Richtung fragt. Meist schlafe ich nach dem Essen ein. Daher esse ich nicht vor dem Auftritt, denn dann kann ich mich nicht richtig konzentrieren und das bringt Fehler mit sich. Am liebsten schlafe ich im Raum der Maskenbildnerin bei ihrer Arbeit ein. Ich weiss nicht wieso, aber dies schläfert mich angenehm ein. Und da erzählt man von mir, dass ich nie schlafe. Würde man es an jedem Tage zusammenrechnen, wäre es doch nicht so wenig." Manager von Jiøí Korn: "Er hat einige Seltenheiten vorzuweisen, die ich nicht zu verstehen vermag. Wir fahren zum Beispiel bereits einige Stunden lang nachts im Auto. Ich fahre, Jiri schläft. Ich bin mir nicht hundertprozentig sicher, ob ich richtig fahre. Ich wecke ihn, er macht die Augen auf, schaut sich in der Dunkelheit um, sagt: nach links, und schläft weiter. Immmer weiss er dies absolut genau, ob es egalwo in Europa ist, oder ob er vorort schon mal gewesen ist. Ich komme mir dann sehr dumm vor. Wenn er etwas nicht weiss, funktioniert die Intuition hundertprozentig bei ihm. Dies geschieht nicht nur bei der Orientierung, sondern auch in der Einschätzung dessen, wo er teilzunehmen hat und wo nicht. Bin ich mir nicht sicher, ob wir irgendeine Veranstaltung realisieren sollen, rufe ich ihn an und er entscheidet intuitiv. Sagt er „nein“, ist es fast klar, dass die Veranstaltung ein Kolaps erleiden oder andersartig problematisch sein wird. Einige Male überzeugte ich ihn gegen seine Intuition und bereute später. Es passiert auch, dass seine Kollegen sich nach ihm manchmal einrichten. Lehnt er ein Angebot ab, lehnen weitere Künstler auch ab, nur weil Jiri ablehnte." ...unabdenkbar gehört er zu den gegenwärtigen Stars des tschechischen Showbusinesses. Sein Name im Programm bürgt immer für Qualität und seine Auftritte lassen niemanden zweifeln. Trotzdem konnte er den Charaktermängeln Berühmter ausweichen. Er ist Korn geblieben und ich wünsche mir nur, dass er noch sehr lange so bleibt wie er ist... Jiøí Korn: "Ich trete im Musical Monte Cristo und im Theater Rubín im Schauspiel Služky auf. Ich mache Konzerte mit der Gruppe Rebels und besuche verschiedene Veranstaltungen mit meiner Company und mache ab und zu ein Interview. Ich habe viele Pläne und hoffe, dass auch ab und zu etwas gelingen wird. Mal schauen." Manager von Jiøí Korn: "Er ist Nichtraucher, aber nie hörte ich ihn sagen: hören Sie auf zu rauchen, hier kann man nicht atmen. Auch wenn es ein Widerspruch zu sein scheint, ist er tollerant. Für mich ist Jiøí Korn eine riesige Persönlichkeit mit einem riesigen Herzen. Ich schätze sein Vertrauen in mich und versuche, es nicht zu enttäuschen. Und ich bin überzeugt, nachdem er stirbt, wird man seine Lieder in allen Radios spielen. " ...auch wenn ich eigentlich nicht weiss, wie Jiøí Korn in Wirklichkeit ist. [ zpìt ] |